Über Ha Tien nach Vietnam bis Saigon

In Sihanoukville erkundigten wir uns nach einem besseren Grenzübergang als den bei Chau Doc der für uns wohl auf dem Weg nach Phu Quoc einen Umweg über Phnom Penh bedeutet hätte. Im Reiseführer war das immer noch der am nächsten gelegene internationale Grenzübergang. Tatsächlich hatte aber auch der Grenzübergang bei Ha Tien vor wenigen Wochen seine Pforten für Touristen geöffnet. Von Sihanoukville nahmen wir ein Taxi bis zur Grenze. Die Beamten dort waren ganz lustig. Sie kannten Deutschland nicht und wir mussten auf einer Karte auf die Flagge deuten. Hinter der Grenze warteten schon unzählige Motorradtaxen nur kein einziges Auto. So haben wir dem Fahrer die riesen Rucksäcke für die Füße gestellt so dass dieser gerade noch so drüber gucken konnte und uns auf den Sozius gequetscht.

auf demMotorradtaxi an der Grenze bei Ha Tien
Motorradtaxi an der Grenze bei Ha Tien. Autos gab es keine.

Von Ha Tien aus gings mit dem Bus nach Rach Gia und von dort mit der Fähre nach Phu Quoc. Dort suchten wir uns das Mango Bay Resort aus was nicht gerade Backpackerpreise hatte aber für ein paar Tage wollten wir es uns einmal richtig gut gehen lassen. Ab und an erkundeten wir mit geliehenen Oms, so heißen hier die Motorroller weils fast alle Honda Oms sind, die Insel. Es gibt ein paar Wasserfälle die man anfahren kann aber auch das ziellose herumfahren auf den rotsandigen Pisten vorbei an Dschungel oder Pfefferplantagen macht viel Spaß! Alleine das Schnorcheln ist mangels Fischvielfalt nicht so toll. Selbst wenn man mit dem Boot zum Tauchen raus fährt wird man enttäuscht. Zumindest wenn man Thailand als Vergleich heranzieht. Schuld daran ist die exzessive Fischerei, teilweise auch mit Dynamit. Ob letzteres auf die Insel Phu Quoc zutrifft kann ich nicht sagen, ist aber ein generelles Problem in Vietnam.
Rollerausflug auf Phu Quoc
Rollerausflug auf Phu Quoc

Martina voller rotem Staub
Die Straßen bestehen aus rotem Staub

Frau kutscht auf Pfefferplantage auf Puh Quoc
Pfefferplantage auf Puh Quoc

Sonnenuntergang auf Phu Quoc
Sonnenuntergang auf Phu Quoc

Nach ein paar Tagen verlassen wir Phu Quoc wieder mit der Fähre – einem älteren russischen Tragflächenboot der Marke Meteor – ich Richtung Rach Gia. Von dort aus geht es ohne Umwege in die Ho-Chi-Minh-Stadt, dem früheren Saigon. Zwei Dinge sind mir von dort insbesondere im Gedächtnis geblieben. Einmal der Verkehr. Ich habe ja schon asiatische Großstädte gesehen, noch nie aber so viele Motorroller auf einem Fleck. Der Verkehr in dieser Stadt ist ein faszinierendes funktionierendes Chaos aus Millionen von Rollern, Taxen, lebensmüden Fahrradfahrern mit rollenden Garküchen dazwischen. Das zweite ist das Kriegsopfermuseum. Dies besteht zwar nur aus wenigen Sammelstücken wie Panzern, Flugzeugen und anderer Waffen aber einer großen Zahl an erschütternden Fotos. Beim Betrachten bleibt einem schon ein sehr großer Klos im Hals stecken.
Schmale und bunte Hochhäuser in Saigon
Schmale und bunte Hochhäuser in Saigon

An der roten Ampel stehen duzende Roller in der ersten Reihe
An der roten Ampel

Abkürzung - Rollerfahrer benutzt den Gehweg
Abkürzung

In der kurzen uns noch verbleibenden Zeit machten wir noch zwei organisierte Ausflüge. Wir fuhren ins Mekong Delta und besuchten dort einen schwimmenden Markt, fuhren durch Mangrovensümpfe und sahen diverse Plantagen. Eine weiter Tour führte uns zu den Tunneln von Cu Chi. Im Vietnamkrieg legten die Partisanen ein riesiges Tunnelsystem an, welches man in kleinen Teilen heute besichtigen kann. Ein Teil davon kann man auch selbst ablaufen. Da die Gänge in den Tunneln nur etwa 1,20 Meter hoch und 0,80 Meter breit ist selbst das kein Spaß und es überkommt einen ein sehr beklemmendes Gefühl. Am Anfang sieht man noch etwas aber in der Mitte des Tunnels ist es stockfinster. Für Personen mit Klaustrophobie ist das nichts.
Zurück in der Ho-Chi-Minh-Stadt bestand das letzte Abenteuer darin, mit dem Taxi rechtzeitig vom Hostel zum Flughafen zu gelangen, was knapp gelang.
Tunnel von Củ Chi
Die Tunnel von Củ Chi - Ein Tunnelsystem, in dem sich vietnamesische Partisanen im Vietnamkrieg versteckten. Mit ein bisschen breiteren Schultern passt man schon nicht mehr rein.

Im Cao Dai Tempel in Tây Ninh nahe Ho-Chi-Minh-Stadt
Im Cao Dai Tempel in Tây Ninh nahe Ho-Chi-Minh-Stadt. Zu den hohen Geistern im Caodaismus gehören unter anderem Isaac Newton und die Jungfrau von Orleans. Total verrückter Religionsmix.

Mit der Ananas in der Hand auf dem Boot
Auf dem schwimmenden Markt auf dem Mekong

vietnamesiches Mädchen zieht Martina die Backen lang
Freches vietnamesiches Mädchen

Junge schwimmt im Mekong
Junge schwimmt im Mekong

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